Regionales Brauchtum: Boßeln
Praktische Einführung in den ostfriesischen Breitensport.
Der Ursprung des Boßelns liegt im Klootschießen. Wann der Übergang vom Klootschießen zum Boßeln stattfand, ist nicht genau überliefert. Fest steht jedoch, dass durch die Verlegung des sportlichen Treibens vom Feld auf befestigte Straßen und durch die Veränderung des Spielgerätes, das Boßeln immer mehr Zuspruch fand. Die Technik des Boßelns war leicht erlernbar und für ein breiteres Publikum zugänglich. Mit der Gründung des Friesischen Klottschießerverbandes (FKV) um 1900, erfuhr der Boßelsport immer mehr Beachtung. In vielen Vereinen wurde und wird seither regelmäßig geboßelt. Mit der Bildung von Boßelklassen und -ligen, erlebte der friesische Nationalsport einen erneuten Aufschwung und ist seither ein fester Bestandteil, des sportlichen und kulturellen Treibens.
Das Ziel des Boßelns ist es, eine festgelegte Strecke mit möglichst wenigen Würfen zu bewältigen. Zwei Gruppen, mit jeweils 4-10 Werfern, messen sich dabei im sportlichen Wettstreit. Der Spielverlauf: Der Anwurf erfolgt an einem gewählten Startpunkt durch den ersten Spieler der Mannschaft A. Danach wirft der erste Spieler der Mannschaft B. Der Boßler versucht beim der Kugel, die größtmögliche Weite zu erzielen. Der Wurf ist beendet, wenn die Boßelkugel ruhig am Straßenrand oder ungünstiger Weise im Graben oder Gebüsch liegen bleibt. Der Anschlusswurf erfolgt von diesem Punkt. Das oberste Ziel des Boßelns ist es, Spaß und Freude zur bereiten.
Im Bus geht es zum Dorfgemeinschaftshaus nach Schirum. Von dort aus beginnt die Boßeltour auf einer rund 2 km langen originalen Boßelstrecke zum Schirumer Leegmoor. Dabei treten die Teilnehmer in 10er Gruppen an, die jeweils in zwei 5er Teams aufgeteilt werden. Diese Teams messen sich miteinander. Das Ziel der Tour ist das Dorfgemeinschaftshaus am Schirumer Leegmoor, wo nach dem Boßeln noch Getränke angeboten werden. Während der Boßeltour erhalten Sie zudem interessante Informationen rund um das Boßeln und seine Geschichte.