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Pressemitteilung Nr. 25/2019: Ein Jahr beitragsfreie Kitas – die Kommunen haben die Herausforderung mit großem Engagement gemeistert - Verbesserungen bleiben eine große Aufgabe

Nach dem ersten Jahr der Beitragsfreiheit in Kindergärten hat der Niedersächsische Städtetag (NST) im Rahmen einer Abfrage bei seinen Mitgliedern Bilanz gezogen. „Die Ergebnisse der Abfrage zeigen, mit welchen außergewöhnlichem Engagement die Kommunen unter den gegebenen politischen und rechtlichen Vorgaben das Thema der Kindertagesbetreuung anpacken. Frühkindliche Bildung steht bei unseren Städten und Gemeinden absolut im Fokus unseres Handelns“, erklärte dazu der Präsident des NST, Oberbürgermeister Ulrich Mädge (Hansestadt Lüneburg): „Auch wenn wir noch Handlungsbedarfe erkennen, haben die Städte und Gemeinden im vergangenen Jahr ohne Vorlauf und quasi aus dem Stand heraus die politisch gewollte Beitragsfreiheit umgesetzt und eine weitgehend flächenmäßig sehr gute Versorgungssituation sichergestellt. Wie bereits bei der Aufnahme der Flüchtlinge beweist sich die Handlungsfähigkeit unserer Kommunen.“

 

„Allerdings bestehen noch weitere Handlungsfelder, bei denen wir mit dem Land weiter in enger Abstimmung sind, um gemeinsam Lösungen zu finden“, ergänzte der Vizepräsident des NST, Oberbürgermeister Frank Klingebiel (Stadt Salzgitter): „dabei ist die Gewinnung von Fachkräften und deren langfristiger Bindung ganz besondere Aufmerksamkeit zu schenken.“

 

Im Rahmen seiner Abfrage hat der NST festgestellt, dass bei den an der Abfrage teilnehmenden Kommunen aktuell 19.698 Betreuungsplätze für U3-Kinder vorhanden sind und in den nächsten drei Jahren einen zusätzlichen Bedarf von 7.390 Plätzen prognostiziert; dies sind mindestens 493 Gruppen und ca. 37,5 % zusätzlicher Plätze.

 

Bei den Ü3-Plätzen wurden 60.893 Betreuungsplätze gemeldet und ein weiterer Bedarf von 9.144 Plätzen. Das sind ca. 366 Gruppen und ca. 15 % mehr Plätze. Diese Bedarfe ergeben sich auch angesichts der rd. 7,6 % Kinder U3 und Ü3 in den Städten und Gemeinden mit einem Flüchtlingshintergrund. Zur Sicherung der Versorgung setzen die Kommunen auch auf Containerbauten. Rund 1.407 Plätze (U3 und Ü3 zusammen) halten sie inzwischen in modularen Bauten vor. Das sind immerhin ca.1,7 % der gemeldeten Plätze der teilnehmenden Kommunen.

 

Versorgungsengpässe haben die teilnehmenden Kommunen insofern gemeldet, als dass auf der jeweiligen Warteliste für das kommende Kita Jahr im U3 Bereich – 3.462 Kinder – 230 Gruppen (17,5 % der gemeldeten Betreuungsplätze) und im Ü3 Bereich – 3.202 Kinder – 128 Gruppen (5,2 % der gemeldeten Betreuungsplätze) aufgenommen wurden. Die Zurückstellung wegen der Flexibilisierung bei der Einschulung betrifft weitere 1.745 Kinder Ü3. Für diese Kinder werden außerplanmäßig Zusatzplätze benötigt.

 

 

Die Prognose zum Personalbedarf in den nächsten drei Jahren fiel den Kommunen erwartungsgemäß schwer. Die teilnehmenden Kommunen haben gleichwohl einen Bedarf von rd. 2.275 zusätzlichen Fachkräften für die nächsten drei Jahre prognostiziert. Rechnet man diese Zahlen auf die Gesamtzahl der niedersächsischen Kitas hoch so werden in den nächsten drei Jahren ca. 12.770 zusätzliche Fachkräfte in Niedersachsen benötigt, was die Prognosen des letzten Jahres bestätigt.

 

„Nach diesen ersten Ergebnissen unserer Umfrage werden wir weiter mit dem Land über unsere Forderung nach einer höheren Beteiligung des Landes an den Betriebskosten unter Berücksichtigung der Vertretungskräfte sowie einer stärkeren Förderung der Investitionskosten sprechen und nach neuen Ausbildungsmodellen für die Erzieher und Erzieherinnen weiter verfolgen“, erklärte der Präsident Ulrich Mädge abschließend.

31. Juli 2019

Ansprechpartner:

Dirk-Ulrich Mende, Mobil: 0172 / 53975-22, E-Mail: mende@nst.de

Stefan Wittkop, Mobil: 0172 / 53975-13, E-Mail: wittkop@nst.de



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