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Pressemitteilung Nr. 18/2019: DigitalPakt Bund - Land muss sich beteiligen!

Der Niedersächsische Städtetag fordert das Land auf, die Verteilung der Kostentragung im Schulbereich neu zu verhandeln. „Die Einführung des digitalen Unterrichts in niedersächsischen Schulen stellt die Schulträger vor personelle und finanzielle Herausforderungen, die in dieser Dimension in der Vergangenheit unbekannt und unvorstellbar waren“, erklärt Oberbürgermeister Ulrich Mädge (Hansestadt Lüneburg), Präsident des Niedersächsischen Städtetages, und begrüßt die nun vorgesehene Anschubfinanzierung im Rahmen des DigitalPakts.

 „Die kommunalen Schulträger können diese Aufgaben allein mit kommunalen Mitteln nicht stemmen“, ergänzt Oberbürgermeister Frank Klingebiel (Stadt Salzgitter), Vizepräsident des Niedersächsischen Städtetages.

„Allein die Kosten und der personelle Aufwand für die Systemadministration werden künftig in einem Ausmaß ansteigen, die die Finanzkraft der Schulträger weit übersteigt“, führt Mädge aus. Auch hier werde das Land aufgefordert, mit den Schulträgern einen gemeinsamen Weg zu finden.

„Digitalisierung ist heute zu einer Normalität geworden und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Grund muss sie vor allem in den Schulen zur Daueraufgabe werden. Einmalige Investitionen sind vor diesem Hintergrund nicht ausreichend“, stellen Mädge und Klingbiel übereinstimmend fest.

Hintergrund:

Für Niedersachsen stehen für die Jahre 2019 bis 2024 insgesamt rund 523 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Mittel sind für den Aufbau einer digitalen Schulinfrastruktur vorgesehen. Die DV-Administration findet dabei keine Berücksichtigung.

Eine professionelle Betreuung der IT-Infrastruktur und der Anwender wird durch die steigende Komplexität der Netze und der wachsenden Anforderungen in den Schulen jedoch immer notwendiger, um aufgrund der zunehmenden Technikabhängigkeit des Unterrichtsbetriebs und durch störungsanfällige Systeme oder lange Ausfallzeiten keine spürbare Beeinträchtigung der pädagogischen Arbeit an den Schulen entstehen zu lassen. Aus diesem Grund rechnen die Schulträger mit einem starken Anstieg der Kosten der DV-Administration.

Eine weitere große Herausforderung ist die Ausstattung der Lehrerinnen und Lehrer mit Tablets. In Niedersachsen gibt es derzeit rund 80.000 Lehrerinnen und Lehrer. Ein Tablet für schulische Zwecke mit Hardcase, Tastatur, Stift und MDM (Master Data Management) liegt derzeit bei rund 500 Euro. Bei 80.000 Lehrerinnen und Lehrern handelt es sich damit um ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 40 Mio. Euro. Unklar ist derzeit, wer diese Tablets finanzieren muss und anschließend betreuen wird. Die kommunalen Schulträger können diese Mittel nicht aufbringen. Hinzu kommt, dass es sich hierbei um keine einmalige Ausgabe handelt. Vielmehr müssen die Endgeräte regelmäßig erneuert werden.

21. Mai 2019

Ansprechpartner:

Dr. Jan Arning, Mobil: 0172 / 53975-16, E-Mail: arning@nst.de

Stefan Wittkop, Mobil: 0172 / 53975-13, E-Mail: wittkop@nst.de



Dokumente:

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