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Pressemitteilung - BUND und Niedersächsischer Städtetag zeichnen kunststoffbewusste Kommunen aus

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Siegerehrung „Köpfchen statt Kunststoff“– 08.09.2022

Pressemitteilung von BUND und Nds. Städtetag

BUND und Niedersächsischer Städtetag zeichnen kunststoffbewusste Kommunen aus

Niedersächsische Städte und Gemeinden waren in den vergangenen Monaten dazu aufgerufen, sich beim Wettbewerb „Köpfchen statt Kunststoff“ mit innovativen Konzepten zur Reduzierung des Kunststoffkonsums zu bewerben. Für ihre eingereichten Projekte wurden bei der heutigen Siegerehrung in Hannover die Städte Wolfsburg, Hildesheim und Osnabrück als „kunststoffbewusste“ Kommunen ausgezeichnet. Insgesamt zwölf beteiligte Kommunen erhielten Anerkennung für ihr Engagement.

Ziel des Wettbewerbs war es, Strategien zur Kunststoffreduktion und -vermeidung im öffentlichen Raum zu sammeln, neue Initiativen anzuregen und besonderes Engagement anzuerkennen. Der Schirmherr des Wettbewerbs, Umweltminister Olaf Lies: „Preiswert, robust, praktisch – Kunststoffprodukte und -verpackungen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Nicht ohne Folgen: 76 kg Kunststoffabfälle hat jeder und jede Deutsche durchschnittlich 2019 verursacht. Viel zu oft werfen wir diese Abfälle achtlos weg und hinterlassen so einen riesigen Schaden – für die Meere, die Tierwelt, den Planeten und für die kommenden Generationen. Gerade kurzlebige Produkte bedeuten einen enormen Ressourcenverbrauch. Deshalb kann man es nicht oft genug sagen: Plastikverpackungen und Einweggeschirr meiden und Mehrweglösungen nutzen. Der Wettbewerb ‚Köpfchen statt Kunststoff‘ und die eingereichten Projekte zeigen, wie das aussehen kann und setzen sich mit Köpfchen für mehr Nachhaltigkeit ein. Ich danke allen Beteiligten für ihre kreativen Projekte!“

In der Wettbewerbskategorie „Dauerbrenner“ konnte sich Wolfsburg mit seiner Mehrwegpfandstrategie für Coffee-to-go und Take-away-Speisen durchsetzen. „Neuland“ betreten hat die Stadt Hildesheim, indem sie die klassische Abfallberatung und Müllbeseitigung um pädagogische Aufklärung erweitert. Das bereits abgeschlossene Projekt der Stadt Osnabrück „Plastiktütenfreies Osnabrück“ wurde zum Sieger der Kategorie „Oldies but Goldies“ ernannt.

Dr. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetags, würdigte alle 16 Wettbewerbsbeiträge: „Die Vielfalt und Kreativität der Projekte und das daraus ersichtliche Engagement sind wirklich beeindruckend. Angesichts der hohen Qualität der Beiträge waren es in manchen Fällen Nuancen, die den Unterschied machten. Dennoch war sich die Jury bei der Entscheidung über die drei Sieger schnell einig. Alle teilnehmenden Städte und Gemeinden haben eine klare Vorbildfunktion.“

Der Wettbewerb ist Teil des Projektes „Kommunaler Wettbewerb – Köpfchen statt Kunststoff“ von BUND und  Niedersächsischem Städtetag. „Plastikmüll ist nicht nur ein Problem an den Küsten. Auch abseits der Strände hat achtlos weggeworfener Unrat fatale Folgen für Natur und Umwelt“, betont Susanne Gerstner, Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen. „Der rege Austausch im Projekt mit interessierten Bürger*innen hat gezeigt, dass dieses Umweltproblem viele Menschen bewegt. Gemeinsam mit Kommunen, Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und Medien ist es uns gelungen, das Bewusstsein für unseren Kunststoffkonsum zu stärken und den Bürger*innen gezielt Denkanstöße zu geben, um Plastik im Alltag möglichst zu vermeiden.“

So fanden in den vergangenen Monaten zahlreiche Aktionen sowie Informations- und Bildungsangebote statt. „Die große Bereitschaft von Ehrenamtlichen, sich auch in schwierigen (Pandemie-)Zeiten mit dem Thema auseinander zu setzen und in ihrer Umgebung aktiv zu werden, hat gezeigt, wie wichtig derartige Projekte sind. Jeder und Jede kann etwas tun“, freut sich Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, die das Projekt fördert.

Hintergrund:

Für jede der drei angebotenen Wettbewerbskategorien wählte die Jury eine Siegerkommune aus: In der Wettbewerbskategorie „Dauerbrenner“ war die Stadt Wolfsburg erfolgreich: Bei der Mehrwegpfandstrategie der Stadt konnten durch das dichte Netzwerk von Ausgabe- und Annahmestellen des Mehrwegsystempartners reCup GmbH seit 2018 täglich tausende Einwegverpackungen eingespart werden.

Die Stadt Hildesheim konnte die Jury mit dem Projekt „WER – Wir entsorgen richtig. Denn Sauberkeit ist Teamarbeit.“ in der Kategorie „Neuland“ überzeugen. Im Rahmen des Projektes fand nicht nur die klassische Abfallberatung und die Beseitigung von unsachgemäßen Müllablagerungen statt, mit Gespräche und Aktionen wurde auf die Müllproblematik hingewiesen und gemeinsam mit lokalen Interessensgruppen auf die Suche nach Lösungen gegangen.

In der Kategorie „Oldies but Goldies“ konnten abgeschlossene Projekte mit nachweislich nachhaltiger Wirkung eingereicht werden. Hier gewann „Plastiktütenfreies Osnabrück“, was als Schüler*innenprojekt an der Ursulaschule Osnabrück startete und zu einer erfolgreichen, stadtweiten Bewegung wurde.

Die Wettbewerbsbeiträge werden als Best Practice Beispiele Teil einer neuen Broschüre über die Ausmaße und Folgen des steigenden Kunststoffkonsums sowie über Handlungsoptionen für Kommunen und Konsument*innen vorgestellt und sollen so auch anderen Städten und Gemeinden als Inspiration dienen.

Rückfragen zum Thema:

Dr. Rosanna Schöneich-Argent, Projektleitung „Kommunaler Wettbewerb – Köpfchen statt Kunststoff“, BUND Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 81, rosanna.schoeneich-argent@nds.bund.net

Günter Schnieders, Niedersächsischer Städtetag, Tel. (0511) 368 94 26, schnieders@nst.de

 



Dokumente:

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